Rathausergänzungsgebäude Pfullingen, Realisierungswettbewerb 1.Preis

Auslober: Stadt Pfullingen

Mitarbeit: Dominik Weitbrecht, Stephan Straush

Modellbau: Ulrich Schreiner

 

Das neue dreigeschossige Rathausergänzungsgebäude fügt sich harmonisch ins Stadtbild ein und schließt das Verwaltungsensemble nach Südwesten selbstbewusst ab.

Die Gestaltungselemente verweisen auf prominente Bauten Pfullingens (Uhlandschule, Pfullinger Hallen, Villa Laiblin, Rathaus, Leuze-Areal...).

 

Ein Gebäudegelenk stellt die Verbindung zum historischen Rathauses II herDas Foyer im Erdgeschoss dient als Anlaufstelle und Verteiler.

Im bestehenden Sockelgeschoss, den ehemaligen Garagen, befinden sich die zentralen Bürgerservice-Flächen. Mit der Fortführung der bestehenden Innentreppe nach unten ins Erdgeschoss entsteht eine direkte interne Verbindung zu den Obergeschossen des bestehenden Rathauses II.

 

Der Sitzungssaal verbleibt in E+1 und ist barrierefrei erschlossen. Die Erweiterung des Zuschauerbereiches lässt sich mit einer mobilen Trennwand abteilen. Zusammen mit den beidseitigen Zugängen und Foyers entstehen vielseitig nutzbare Flächen für Veranstaltungen aller Art. Der Sitzungssaal wird zum räumlichen Mittelpunkt des gesamten Rathauses.

 

Auf kurzem Wegen von beiden Seiten erreichbar, trifft sich die gesamte Belegschaft im Meetingpoint in E+2. Optimal für die internen Abläufe verfügen somit alle drei Hauptebenen über eine horizontale Verbindung zwischen Bestand und Neubau.

 

Im Neubau eröffnet die Raumbreite von 12,3 m vielfältige Nutzungs-optionen von Einzel- über Doppelbüros bis hin zu Kombizonen.

Auch wegen der Anordnung der geforderten Archivflächen im Dachgeschoss verfügt der Neubau über einen ökologisch und ökonomisch kleinen Fußabdruck. In E+3 befindet sich außerdem ein Multifunktionsraum mit Blick zum Rathaus I, Marktplatz und Martinskirche.

 

Die Ausführung orientiert sich an den Prinzipien des Einfachen Bauens. Die monolithischen  Außenwände bestehen aus hochdämmenden, beidseitig kalkverputzten Ziegeln und sind klimatisch träge.

Die Lochfassade erzielt mit einem Öffnungsgrad von 25% günstige energetische Rahmenbedingungen. Tief liegende Fensterflügel sind mit farbneutraler Sonnenschutzverglasung, innenliegendem Blendschutz und steuerbarer Falzlüftung versehen. Die Luftabsaugung erfolgt über den Tageslichtkamin auf der Südwestseite.

Die notwendige technische Infrastruktur wird in Brüstungs- und Fußbodenkanälen geführt. Technikfreie, leichte Trennwandsysteme lassen sich im Fall späterer Umstrukturierungen flexibel umbauen. Monokristalline Indach PV-Module realisieren auch bei diffusen Lichtverhältnissen erhebliche Energiegewinne.

Die Kombination aus handwerklicher Bauteil-Fügung und geringer technischer Komplexität lässt eine wirtschaftliche Realisierung und günstigen Gebäudeunterhalt erwarten.